Funktionelle Myodiagnostik FMD

Applied Kinesiology

Funktionelle Myodiagnostik ist eine komplementärmedizinische, vorwiegend diagnostische Methode, die ursprünglich vom Amerikaner George Goodheart als Applied Kinesiology begründet wurde. Sie ist seit dem Jahr 2004 von der österreichischen Ärztekammer mit einem Diplom für Komplementärmedizin offiziell anerkannt.

Das Testinstrument der FMD ist der menschliche Muskel. Durch Testung einzelner Muskeln und durch Beobachtung deren Reaktion auf verschiedene Reize ist es möglich, funktionelle Zusammenhänge von Störungen der Gesundheit zu erkennen und eine individuelle Therapie zu finden.

Der menschliche Körper ist ein komplex arbeitendes System. Er ist in der Lage einzelne Störungen zu kompensieren und auszugleichen. Erst das Zusammentreffen von mehreren belastenden Faktoren führt zum Ausbruch der Erkrankung. Um eine grundlegende Besserung oder Heilung zu erzielen ist es nötig, nicht nur die Symptome zu behandeln, sondern die einzelnen störenden Einflüsse zu identifizieren und zu behandeln oder zu beseitigen. FMD ermöglicht diese Zusammenhänge zu erkennen und somit der Erkrankung auf den Grund zu gehen. Die Methode ist jedoch auch bei alltäglichen akuten Beschwerden hilfreich. So können die Fragen, ob ein viraler oder bakterieller Infekt vorliegt oder an welchem Wirbel eine Blockade besteht, rasch und effizient beantwortet werden.

Muskeltest

Der Muskeltest erfolgt nach genau definierten, aus der Physiologie und Sportwissenschaft stammenden Kriterien. Ein gesunder Muskel in einem gesunden Organismus testet primär stark und lässt sich z. B. durch Stimulierung eines bestimmten, dem einzelnen Muskel zugeordneten Akupunkturpunktes für ein paar Sekunden schwächen. Diese gesunde Muskeltestreaktion wird als „normoreaktiv“ bezeichnet. Jede Abweichung  davon, sei es ein schwach testender „hyporeaktiver“ Muskel, oder ein „hyperreaktiver“ Muskel, der sich nicht schwächen lässt, weist auf eine Störung hin und lässt sich sowohl für diagnostische als auch therapeutische Zwecke nützen.

Ein weiteres diagnostisches Handzwerkzeug der FMD ist der Challenge. Challenge (FH) bedeutet die Testung während oder unmittelbar nach einer gezielten Provokation. Dies kann ein struktureller, chemischer oder mentaler Testreiz sein.

Strukturelle Reize

Beispiele für strukturelle Reize sind das Ziehen an einer Narbe, der Druck auf einen Wirbel oder ein inneres Organ. Änderst sich dadurch das Muskeltestergebnis, liegt in diesem Bereich eine Störung vor. So können z. B. Narben- oder Zahnstörherde, Fehlstellungen am Bewegungsapparat oder Störungen an inneren Organen identifiziert werden.

Bei einem chemischen Challenge wird eine Testsubstanz auf die Zunge gegeben oder – geltend für homöopathische Arzneien oder toxische Substanzen – in Hautkontakt gebracht. So können individuell schädliche Substanzen diagnostiziert werden, wie z.B.

  • Nahrungsmittel,
  • Umweltgifte,
  • Medikamente
  • virale/bakterielle/parasitäre Belastungen
  • Histaminunverträglichkeit

Anderseits kann das individuell optimale Therapeutikum gefunden werden – sei es ein Medikament, ein Vitamin und/oder Spurenelement, eine pflanzliche oder eine homöopathische Arznei.

Die FMD kann in allen medizinischen Fachrichtungen angewendet werden und ist für Patienten jeden Alters geeignet.

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